Chronik der
Freiwilligen Feuerwehr Nieder Wöllstadt
1939 – 2004
bis 1939
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Nieder Wöllstadt erfolgte am 25. Juni 1939.
Bis dahin war die unzureichend ausgerüstete Pflichtfeuerwehr für den Brandschutz
innerhalb unserer Gemeinde zuständig.
In vielen anderen Städten und Gemeinden wurde bis dato die Erfahrung gemacht,
dass die Brandbekämpfung besser mit Freiwilligen durchzuführen ist, als mit
Verpflichteten per gesetzlicher Anordnung. Dies hat sich auch in unserem Dorf
durchgesetzt.
Es ist nicht bekannt, inwieweit die Gründung der Nieder Wöllstadter Freiwilligen
Feuerwehr kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs im Zusammenhang mit dem sich
abzeichnenden Kriegsbeginn steht.
Der Gemeinderat von Nieder Wöllstadt hat bereits am 9. Mai 1939 die
Instandsetzung des Spritzenhauses (Vergabe von Weißbinder- Dachdecker- und
Spenglerarbeiten) beschlossen und auch der Gemeindevorstand begrüßt das
Vorhaben einiger junger Nieder Wöllstadter, eine Freiwilligen Feuerwehr zu gründen.
In der öffentlichen Gründerversammlung erklären 25 bis 30 junge
Feuerwehrpflichtige ihren Beitritt zur Freiwilligen Wehr. Im Anschluss daran wählen
sie einen Vorstand (entsprechend der nationalsozialistischen Terminologie
„Führerrat“ genannt). Erster Kommandant („Wehrleiter“) wird Adolf Berg, dem eine
gute und bald auch einsatzfähige Wehr zur Seite stehen soll. Uniformen, Geräte,
Schutzkleidung und eine tragbare Motorspritze sind von der Gemeinde als
Erstausstattung der neuen Wehr angeschafft worden.
1939-1945
Am 1. September 1939 beginnt mit dem deutschen Angriff auf Polen der Zweite
Weltkrieg. Bereits bei Kriegsbeginn sind etliche Mitglieder der jungen Freiwilligen
Feuerwehr zum Kriegsdienst eingezogen. Im Verlauf des Krieges verlor die Nieder
Wöllstadter Wehr immer mehr aktive Feuerwehrleute, die zum Kriegseinsatz an der
Front befohlen wurden. Der Feuerschutz in der Gemeinde wurde von den wenigen in
der Gemeinde zurückgebliebenen Männern geleistet. Die Einsätze der Feuerwehr
mehrten sich durch die seit Juni 1940 immer häufiger werdenden Fliegerangriffe mit
ihren Bombenabwürfen. Ziel der Bombenabwürfe war vor allem die Zerstörung der
für den Nachschub und die Rüstungsindustrie wichtigen Main-Weser-Bahn. Seit
Frühjahr 1944 wurden die Großangriffe auf Frankfurt, Friedberg und Hanau noch
verstärkt. Unsere Wehr wurde einer Feuerbereitschaft zugeteilt und war mit ihrer
Motorspritze auch an Löscharbeiten in Frankfurt und Friedberg beteiligt.
Mit dem Einmarsch der amerikanischen Truppen in das Dorf am 29. März 1945, war
für Nieder Wöllstadt der schreckliche Krieg zu Ende.
Die amerikanische Militärregierung verbot alle bestehenden Vereine und
Körperschaften. Rechtlich war damit die Freiwilligen Feuerwehr zunächst einmal
aufgelöst. Die Organisation des Feuerschutzes wurde von dem kommissarisch
eingesetzten Gemeindevorstand von Nieder Wöllstadt (mit den ernannten
Bürgermeistern Repp und dessen Nachfolger Weißgerber an der Spitze)
übernommen, der den „älteren und bewährten Feuerwehrmann“ Heinrich Schultheis
mit der Leitung des Brandschutzes in der Gemeinde beauftragte.
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1946-1949
1946
1. März: Aus dieser Zeit stammen die ältesten erhaltenen Unterlagen der Freiwilligen
Feuerwehr Nieder Wöllstadt. Eine Statistik (ausgefüllt für die Kreisverwaltung) mit
Aufgaben über die Größe der Wehr und die vorhandenen Gerätschaften und
Materialien. Den Dokumenten zufolge besteht in Nieder Wöllstadt eine
Pflichtfeuerwehr mit 2 Führern, 4 Unterführern und 86 Mannschaften, was nicht dem
damaligen Soll (2 Führer, 8 Unterführer, 148 Mannschaften) entspricht. Die
Feuerwehr besitzt eine einsatzfähige Tragkraftspritze 8 (mit TS-A). An
Schlauchmaterial sind 136 Meter rohe B-Schläuche, 203 Meter gummierte CSchläuche
und 25 Meter A-Schläuche vorhanden; außerdem 12 Gasmasken, 30
Uniformen und 25 Liter Benzinvorrat. Dringend benötigt werden Schläuche und
Kupplungen.
1947
3. April: Zwischenzeitlich hat sich die Situation der Nieder Wöllstadter
Pflichtfeuerwehr anscheinend etwas gebessert, wie aus dem Bericht von Heinrich
Schultheis („Meldung über statistische Angaben der Feuerwehr Nieder Wöllstadt“)
hervorgeht. Die Stärke der Mannschaften beträgt 200 Mann. Als Kommandant
erscheint nun Heinrich Schultheis, als dessen Stellvertreter Paul Freitag. Die Wehr
hat folgende Ausrüstungsgegenstände: Eine Motorspritze „Siegerin Typ ZW II“ und
ein Transportwagen „Typ V a mit Zubehör“ (Leistung der Spritze: 800Liter,
Benzinmotor), ein Saug- und Druckspritze ohne Motor, eine Ausziehleiter, 100 Meter
B-Schlauch, 120 Meter C-Schlauch (ein Teil gebrauchsunfähig durch die Einsätze in
Frankfurt und Friedberg). Der Zustand des Gerätehauses in der Frankfurter Straße
sei gut, fährt der Bericht weiter fort. Die Feuerlöscheinrichtungen seien ebenfalls gut.
Ausrüstungsmaterial wäre vorhanden. Der Treibstoffvorrat beträgt 40 Liter. Brände
werden mit Signalhörnern alarmiert. Über die Wasserversorgung wird mitgeteilt, dass
die Wasserleitung nun an das Hauptnetz Inheiden angeschlossen ist. Am Nordende
des Dorfs ist ein Bach mit ausreichend Wasser und am Südende ein wasserreicher
Graben. Die Anzahl der Hydranten wird mit 56 angegeben. Die Ausbildung der
Feuerwehr erfolgt durch vierteljährliche Übungen. Die Dauer einer Übung beträgt
etwa 2 Stunden.
1950-1959
1950
3. April: Als der neue Kommandant Willi Arnold die aktiven Feuerwehrmänner von
Nieder Wöllstadt zu einer außerordentlichen Versammlung ins Gasthaus „Zur Rose“
einberuft, findet sich bereits auf der (schreibmaschinengeschriebenen) Einladung mit
Anwesenheitsliste die Titulatur „Freiwillige Feuerwehr Nieder Wöllstadt“, obwohl doch
zu diesem Zeitpunkt noch keine ordentlich gegründete Freiwillige Feuerwehr besteht.
Mit dem neuen Kommandant Arnold ist jener am Werk, der die Brandbekämpfung
der Nieder Wöllstädter Gemeinde in die Hände einer zwar kleinen, dafür aber gut
geschulten und ausgerüsteten Freiwilligen Wehr zu legen versucht.
1. Oktober: Im Rahmen einer in ganz Hessen durchgeführten Feuerschutzwoche
kann Willi Arnold die offizielle Wiedergründung der Freiwilligen Feuerwehr Nieder
Wöllstadt vornehmen. Dazu verteilt Ende September 1950 Kommandant Arnold
zusammen mit 28 Pflichtfeuerwehrleuten Flugblätter an die Dorfbevölkerung:
Nieder Wöllstadt
Die Freiwillige Feuerwehr ruft Dich als Mitglied, durch Deinen tatkräftigen Einsatz
dem Nächsten seine Habe zu schützen, getreu dem Wahlspruch: Gott zur Ehr, dem
Nächsten zur Wehr! Kein Hausbesitzer, keine Familie schließt sich aus, jeder macht
mit, sei es als passives oder als aktives Mitglied. Wirst Du nicht Mitglied, so gebe uns
eine kleine Geldspende für die Leute, die freudig Dein Hab und Gut retten wollen,
damit sei eine gute, feste Kleidung bekommen können.
Ich erkläre meinen Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr als aktives - passives Mitglied.
Name:......... Straße:............ Ich erkläre mich zu einer Spende von DM........... bereit,
für die persönliche Ausrüstung des einzelnen Feuerwehrmannes.
Am 1. Oktober wird mit der Motorspritze ein Umzug durch alle Dorfgassen
organisiert, bei dem die Mitgliedsanträge zur Freiwilligen Feuerwehr
entgegengenommen werden. Resultat dieser Werbeaktion sind 40 aktive und 52
passive Mitglieder!
6. Oktober: Im Saale Hölzle in der Bahnhofstraße findet die offizielle
„Wiedererstehungsversammlung“ (Gründungsversammlung) statt, bei der 36
Feuerwehrleute anwesend sind. Die Gründungsversammlung wählen den folgenden
Vorstand:
Kommandant: Willi Arnold
Stellvertretender Kommandant: Richard Örtel
Rechner: Alwin Waas
Schriftführer: Heinrich Weil
Beisitzer und Vertreter der passiven Mitglieder: Otto Emmerich
Hornist: Kurt Münk, Robert Reiz
Sanitäter: Karl Bauer jun.
Der monatliche Mitgliedsbeitrag wird auf 25 Pfennig festgesetzt
21. Oktober: Kommandant Willi Arnold meldet die ersten Bitten bei der Gemeinde an:
Wiederinstandsetzung der Sirene (auf dem alten Rathaus) zur schnellen Alarmierung
bei Bränden, Instandsetzung der Feuerhaken und Hängeleitern.
22. Oktober: Die junge Wehr ist in den letzten Wochen intensiv theoretisch und
praktisch geschult worden und kann deshalb durch einen „großen Schauangriff“ der
Bevölkerung von Nieder Wöllstadt ihre Schlagkraft unter Beweis stellen.
2. Dezember: Nochmals wird das Wiedererstehen der Freiwilligen Feuerwehr als
Grund zum Feiern benutzt: Die Freiwillige Feuerwehr veranstaltet eine
Gründungsfeier mit Tanzmusik!
1951
15. März: Die Freiwillige Feuerwehr reicht der Gemeinde (aufgrund des §6 des
Gesetzentwurfs zum neuen Hessischen Brandschutzgesetz) erstmals einen
Kostenvorschlag über die „Bedürfnisse der Freiwilligen Feuerwehr“ ein:
Reinigung von Gerät und des Gerätehauses, Schmier- und Putzmaterial,
Instandsetzung der Beleuchtung und Beschaffung von Brennstoff, Reparatur der
Geräte, Neuanschaffung von Ausrüstung, Beitrag zur Anschaffung von
Schutzkleidung, Anschaffung von Flickmaterial, Vergütung zur Ausbildung der
Feuerwehr, Vergütung für den Besuch der Kreis- und Landesversammlungen,
Zuschuss zum Abonnement der Hessischen Feuerwehr-Zeitung, Druckschläuche
Marke I, Strahlrohre, 3 Gasmasken, Gesamtkosten: 2.404,40 DM (es werde noch
einige Zeit vergehen, bis diese Anschaffungen alle getätigt werden können!).
12. September: Die Wehr bittet den Gemeinderat um die Wiederinstandsetzung des
Staubeckens am Gänsbach und um die Beschaffung von weiterem Schlauchmaterial.
Die vorhandenen 60m B-Schlauch genügen im Ernstfall womöglich nicht, um einen
größeren Brandherd einzugrenzen.
16. Oktober: Nach einer Reinigung des Gänsbachbettes findet an der Saugstelle am
Staubecken eine Übung statt. Kommandant Arnold teilt weitere aufgetretene Mängel
dem Gemeinderat mit und macht detaillierte Vorschläge für eine Erneuerung von
Saugstelle, Staubecken und Wehr an der Gänsbachbrücke.
1952
Die Männer der Freiwilligen Feuerwehr bringen die neue Sirene der Gemeinde auf
dem Dach des Rathauses an. Auf Vorschlag der Wehr werden folgende
Alarmzeichen vom Gemeinderat beschlossen:
Ein entsprechend langer Heulton bei Alarm.
Zur wöchentlichen Prüfung der Sirene solle jeden Samstag, pünktlich um 12:00 Uhr,
ein gleichmäßig anhaltender Ton erklingen.
Im Sommer wird auch die Gründung eines Spielmannszuges als Abteilung der
Freiwilligen Feuerwehr Nieder Wöllstadt beschlossen.
7. September: Teilnahme an der Bezirksübung in Burggräfenrode.
1953
28. März: In der Vorstandssitzung der Freiwilligen Feuerwehr kommt es zu heftigen
Debatten, weil die Gemeinde die jährlichen Geldmittel erheblich reduziert hatte und
die
„Aufrechterhaltung einer Freiwilligen Feuerwehr unter diesen Missständen nicht
mehr lange möglich ist.“
Allgemein wird hierzu erklärt, dass
„an Ausrüstungsgegenständen, Schutzkleidung
und sonstige Geräten nur ein Bruchteil des notwendigen Bedarfs vorhanden ist und
von den vorhandenen Beständen ein großer Teil nicht mehr den heutigen
Anforderungen entspräche. Der Vorstand lehne es ganz entschieden ab, dass die
Beiträge der Mitglieder für Ausgaben verwendet werden, welche dem Vorschlag und
den bestehenden Bestimmungen entsprechend die Gemeinde zu tragen hat“.
(Zitat
aus dem Protokoll der Vorstandssitzung vom 28.03.1953).
Dem Vorschlag des Brandverhütungsbeauftragten Weil wird außerdem zugestimmt,
die Pflichtfeuerwehr im Mai zu den allgemeinen Übungen heranzuziehen.
25. Juni: Die „Motorgruppe“ der Wehr (8 Mann) ist in Ilbenstadt im Einsatz:
Leerpumpen von mehreren Kellern, die infolge des Nidda-Hochwassers überflutet
worden sind.
1954
Im Frühjahr werden die bundeseinheitliche Signal- und Alarmzeichen auch in Nieder
Wöllstadt eingeführt.
14. September: Von allen Mitgliedern des Spielmannszuges, der seit Sommer 1954
auch in der Öffentlichkeit auftritt, sollen Eintrittserklärungen in die Freiwillige
Feuerwehr eingeholt werden (Mitglieder unter 18 Jahren sollen Beitragsfrei bleiben!).
Herbst: Die von Feuerwehr und Spielmannszug durchgeführte Werbe- und
Sammelaktion erbringt immerhin 679,40 DM. 43 passive und 3 aktive Mitglieder
können geworben werden.
Das Staubecken an der Neuen Herberge (Hofgut Schwind) ist fertig gestellt.
1955
27. Mai: Kommandant Arnold wird in der Sitzung der Ortsbrandmeister des
Landkreises Friedberg in Assenheim einstimmig zum Bezirksbrandmeister gewählt.
30. August: Der langjährige Brandverhütungsbeauftragte der Gemeinde, Heinrich
Weil, zieht nach Hungen um und muss deshalb sein Amt zur Verfügung stellen. Er
wird zum Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr ernannt.
August: Löscheinsatz der gesamten Wehr in der Wohnung von Dr. Pfotenhauer.
Leider passieren in der Brandnacht einige Pannen, die später noch umfangreiche
Debatten nach sich ziehen werden.
24. September: Veranstaltung eines öffentlichen Tanzabends im Kinosaal durch die
Freiwillige Feuerwehr.
Die Zusammenstellung des Geräte- und Materialbedarfs für 1955 sieht wie folgt aus:
90m C-Schlauch, Taschenlampen, Stahlhelme und Steiggurte aus Leder,
Uniformröcke. Eine neue Leiter soll angeschafft werden, da die alte Leiter defekt ist.
1956
Die Gemeinde ernennt Fritz Gessner zum neuen Brandverhütungsbeauftragten.
1957
5. März: Fastnachtdienstag-Lumpenball der Freiwillige Feuerwehr im Saal Schick
(Bahnhofstraße).
13. April: Jahreshauptversammlung: In seinem Bericht gibt der Kommandant die
Einsätze und Leistungen der aktiven Feuerwehr und des Spielmannszuges bekannt
und dankt allen Beteiligten für ihre Mitwirkung und ihre Leistungen. Er hebt die
Leistungssteigerung der neuen Gruppe hervor, welche sich aus Mitgliedern des
Spielmannszuges zusammensetzt und die für den diesjährigen Leistungswettkampf
vorgesehen ist. Er gibt bekannt, dass in diesem Jahr eine weitere Gruppe junger
Spielmannszugmitglieder für den aktiven Feuerlöschdienst ausgebildet werden soll.
Die für den Leistungswettkampf vorgesehene Gruppe ist mit allen für den Einsatz
notwendigen Geräten und Kleidungsstücken ausgestattet worden.
Diese Gruppe wird später aus dem Leistungswettkampf als 1. Sieger hervorgehen!
17. Mai: Einsatz bei einem Scheunenbrand in Ilbenstadt.
Herbst: Die Gerätehalle im Spritzenhaus wird renoviert.
9. November: Feuerwehrball in Nieder Wöllstadt.
1958
13. Februar: Der Kommandant hat folgende Bedarfsaufstellung für die Gemeinde:
eine den örtlichen Verhältnissen angemessene fahrbare Leiter, Schlauchmaterial,
Taschenlampen.
18. Februar: Fastnachtsdienstag-Lumpenball der Freiwilligen Feuerwehr.
23. März: Jahreshauptversammlung. Im Rechnungsjahr 1958/59 verbessert die
Gemeinde durch Zuschüsse die Ausrüstung der Wehr: 8 Uniform- und 3
Arbeitsröcke, sowie 3 Längen C- und 2 Längen B-Schläuche.
Die in der ersten Jahreshälfte durchgeführten Umbau- und Erneuerungsarbeiten am
Spritzenhaus haben 3000.- DM gekostet.
25. Juni: „Wegen der auswärtigen Beschäftigung der meisten aktiven
Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr wird zur Vorsorge für den
Brandeinsatz im Ernstfall vom Vorstand ... der Vorschlag eingebracht, eine Gruppe
feuerwehrpflichtiger junger Männer, welche tagsüber in der Gemeinde anwesend
sind, zum Feuerwehrdienst zu verpflichten und auszubilden.“ (Auszug aus dem
Protokoll).
Der an den Gemeindevorstand im Juli 1958 gestellte Antrag auf Einberufung einer
Pflichtfeuerwehr kommt jedoch nicht zu Durchführung.
1959
10. Februar: Fastnacht-Dienstag-Lumpenball der Freiwilligen Feuerwehr (wird als
„traditionell“ bezeichnet).
19. September: Jubiläumsfeier der Freiwilligen Feuerwehr Nieder Wöllstadt aus
Anlass ihres 20jährigen Bestehens. Um 16.00 Uhr Schauübung der Wehr in der
Nähe des Bahnhofs, anschließend Umzug der gesamten Wehr und des
Spielmannszuges durch die Dorfstraßen. 20.00 Uhr im Kinosaal Festkommers unter
Mitwirkung der Ortsvereine.
Die Stauanlage an der Gänsbachbrücke ist von der Gemeinde fertiggestellt worden.
Die Firma Geiling / Nieder Wöllstadt überlässt der Freiwilligen Feuerwehr eine
reparaturbedürftige Motorspritze (kostenlos), die vom Löschmeister Meisinger
vollkommen überholt wird. Damit verfügt die Wehr nun über zwei einsatzfähige
Motorspritzen.
1960-1969
1960
12. November: Auspumpen des Eisteiches im Auftrag des Angelvereins.
26. November: Durchführung des Feuerwehrballs im Kinosaal.
1961
Die aktive Wehr wird nach bestimmten Aufgabenbereichen eingeteilt: Eine Gruppe
für Tageseinsätze, bestehend aus Männern, die tagsüber ständig in der Gemeinde
tätig sind. Eine zweite Gruppe, welche bei Brand- und Katastropheneinsätzen die
Absperrung übernimmt (vorwiegend aus älteren Kameraden bestehend). Schließlich
zwei weitere Gruppen, die am jährlichen Leistungswettkampf teilnehmen sollen und
für die eine entsprechende Schulung vorgesehen ist.
Mai: Die Gemeinde hat die Anschaffung einer ausziehbaren Leiter genehmigt und die
Feuerwehr erhält eine 12 Meter lange Anhängeleiter (AL 12).
14 Oktober: Feuerwehrball im Kinosaal (nur mäßig besucht).
11. Dezember: Einsatz der Wehr beim Scheunenbrand im Unterhof des Ilbenstädter
Oberklosters.
1962
9. Februar: Auf der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr fasst
Bürgermeister Paul Hallmann die Planung der Gemeinde im Bereich der
Brandschutzes zusammen:
1. Fertigstellung der Stauanlage (Zufahrt) bis zum Jahresende.
2. Die ständige Erhaltung und Verbesserung der Ausrüstung der Wehr.
3. Eine nicht unerhebliche finanzielle Rücklage für die Beschaffung einer neuer
Motorspritze.
12. September: Die Bezirksbranddirektion hat eine Überprüfung der
Feuerlöscheinrichtungen in der Gemeinde Nieder Wöllstadt vorgenommen und einige
Mängel festgestellt, die jedoch bald von der Gemeinde beseitigt werden.
1963
7. Jan: Bürgermeister Paul Hallmann kann dem Landrat berichten, dass die
Gemeinde bereit ist, eine neue Kraftspritze anzuschaffen, wenn entsprechende
Beihilfen gewährt werden. Außerdem sei der Saugschacht an der neu errichteten
Staustelle durch ein Sieb gegen Verunreinigung geschützt worden. Der
Tragkraftspritzenanhänger sei mit einer kompletten Rückbeleuchtung ausgerüstet
worden und die geöffneten Torflügel des Gerätehauses seien durch Feststellhaken
gesichert worden.
26. Mai: Leistungswettkampf (Gruppe A) in Nieder Wöllstadt unter Leitung von
Bezirksbrandmeister Willi Arnold für die Wehren Nieder Wöllstadt, Nieder-Erlenbach,
Dortelweil, Harheim, Ober-Erlenbach, Ober Wöllstadt, Assenheim, Massenheim,
Bruchenbrücken.
27. September: Der Vorstand beschließt, das 25 jährige Bestehen der Freiwilligen
Feuerwehr Nieder Wöllstadt im Jahre 1964 mit einem Feuerwehrfest zu begehen.
Heinrich Kumpf wird zum Ehrenmitglied ernannt.
1. + 2. Dezember: Seit Spätsommer hat der Besuch der Übungen erheblich
nachgelassen, weshalb der Ortsbrandmeister die Aktiven zu einem Aussprache-
Abend einlädt, um eine Einberufung der Pflichtfeuerwehr zu vermeiden. Der Vorstand
beschließt folgenden „Bußgeldkatalog“:
Ermahnung bei einmaligem unentschuldigtem Fehlen,
2,--DM Geldbuße bei zweimaligem Fehlen,
5,--DM Geldbuße bei dreimaligem unentschuldigtem Fehlen.
19. Dezember: Brandkatastrophe im Ilbenstädter Oberkloster. Auch die Nieder
Wöllstadter Wehr ist an den Löscharbeiten beteiligt.
1964
2. Februar: Lumpenball der Freiwilligen Feuerwehr.
22. August: Das 25 jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Nieder Wöllstadt
kann feierlich begangen werden. Höhepunkt des Tages ist die feierliche Übergabe
des von der Gemeinde angeschafften Tragkraftspritzenfahrzeuges (TSF) durch den
Bürgermeister Paul Hallmann. Die Übergabe an die Wehr findet auf dem Schulhof
unter Musikklängen des Fanfaren- und Spielmannszuges statt. Abends findet dann
ein Festkommers unter Mitwirkung örtlicher Vereine statt. Mit der Anschaffung eines
TSF ist ein lang gehegter Wunsch der Freiwilligen Feuerwehr endlich in Erfüllung
gegangen und hebt die Schlagkraft nicht unwesentlich.
1966
Sommer: Zum ersten Mal verwendet die Nieder Wöllstädter Wehr bei einem Einsatz
das neue Schaumrohr (Brand der Trinkhalle Schallenberg am Lindenplatz).
Die monatlichen Übungen der aktiven Wehr waren insgesamt nur mäßig besucht.
1968
Sommer: Die Scheune in der Nebenhofreite des Landwirts Wegner (Frankfurter
Straße) steht in hellen Flammen. Der Einsatz der Nieder Wöllstädter Freiwilligen
Feuerwehr verzögert sich durch die defekte Zündung des Tragkraftspritzenfahrzeugs.
Der Großbrand kann jedoch nach Eintreffen der Friedberger Freiwilligen Feuerwehr
und der amerikanischen Militärfeuerwehr (stationiert in Friedberg) mit einem großen
Tanklöschfahrzeug unter Kontrolle gebracht werden. Die Ausdehnung des Brandes
auf die benachbarten Gebäude kann verhindert werden.
Winter: Die Vorbereitung für das große 30jährige Jubiläumsfest der Freiwilligen
Feuerwehr Nieder Wöllstadt vom 30.05. bis 02.06.1969 laufen bereits auf
Hochtouren.
1969
Die erste Jahreshälfte steht ebenfalls vollständig im Zeichen des geplanten
Jubiläumsfestes, das mit dem Feuerwehr-Kreisverbandsfest des Kreises
Friedberg/Hessen verbunden ist.
30 .Mai: Als erste Festveranstaltung im großen Festzelt auf der „Turnwiese“
(Sportplatz das TV 1892 und des FC 1963) findet der große Bunte Abend statt:
Dazu berichtet die Wetterauer Zeitung:
„Ohren- und Augenschmaus hatte den vielen
Gästen der Jubelwehr schon am Freitag ein großer Bunter Abend gebracht. Rainer
Böhm blies zwei und drei Trompeten ebenso wie vier Fanfaren gleichzeitig, spielte
Hammondorgel, Saxophon und Xylophon. Für glänzende Unterhaltung sorgte das
Medium-Terzett und Franz Lang, Überraschungen bereitete dar Papierkünstler Gus
Erpap und als Akrobaten von Format erwiesen sich die Jaqueline-Sisters und die fünf
Jackis. Hermann Feller als Conferencier sorgte dafür, dass keine Sekunde langweilig
wurde.“
31. Mai: Am Samstagnachmittag findet eine Feierstunde unter freiem Himmel statt:
das neue Feuerwehrgerätehaus wird eingeweiht. Das 1902/04 errichtete ältere
Schulhaus in der Schulstraße, das bis 1966 seiner Bestimmung gedient hat, ist von
der Gemeinde zu einem modernen Feuerwehrgerätehaus mit Halle und einem
Übungsraum umgebaut worden (Architekt Rühle/Friedberg). Bürgermeister Hallmann
erinnert in seiner Rede an die beengten und den nicht mehr de modernen
Anforderungen gerecht werdenden Verhältnissen im alten (1897/98 errichteten)
Spritzenhaus der Gemeinde und stellt das gute Verhältnis heraus, das seit vielen
Jahren zwischen der Freiwilligen Feuerwehr und der Gemeinde Nieder Wöllstadt
besteht. Der Bürgermeister dankt anschließend allen, die an dem Umbau des
Gerätehauses beteiligt gewesen sind.
Die Grüße des Landrats überbringt 1. Kreisbeigeordneter G. Muth und ein kleines
Geschenk (ein gegossenes Relief mit dem heiligen Florian). Der Architekt überreicht
danach dem Bürgermeister den Schlüssel für das neue Haus, der diesen an den
Ortsbrandmeister Arnold weitergibt. In der kurzen Ansprache des Ortsbrandmeisters
verspricht dieser, ein guter Sachverwalter des neuen Hauses zu sein. Nachdem
Zimmermeister Ambron die Wüsche der Bauleute in gereimten Versen überbracht
und die Einweihung mit einer Flasche Bier begossen hat, übermittelt
Kreisbrandinspektor Hartmann die Gratulation des Kreisverbandes. Die Feierstunde
klingt mit einem Musikstück des Fanfaren- und Spielmannszuges aus. Schließlich
werden die Räume des neuen Gerätehauses von den zahlreichen Anwesenden
besichtigt.
Als weiteres „Geburtstagsgeschenk“ hat die Gemeinde eigentlich auch das neue
Löschfahrzeug (LF 8) vorgesehen, das aber infolge von Lieferschwierigkeiten der
Herstellerfirma erst gegen Jahresende geliefert werden wird. Die Bönstädter Wehr
hat dankenswerterweise ihr LF 8 in die Halle des neuen Gerätehauses gestellt, um
den Einwohnern einen Eindruck von dem noch ausstehenden Geschenk zu
vermitteln.
Am späten Nachmittag erfolgt die Kranzniederlegung am älteren und neuen
Ehrenmal und die Totenehrung auf dem Friedhof.
Es folgt später im Festzelt der Kommers, der von der Freiwilligen Feuerwehr als
„voller Erfolg“ gesehen werden kann:
Zunächst gibt der Festpräsident, Ortsbrandmeister Arnold, einen geschichtlichen
Überblick über die Entwicklung von Wehr und Spielmannszug. Ihm folgt der
Schirmherr, Bürgermeister Hallmann, der in seiner Festrede das ausgezeichnete
Verhältnis von Wehr und Gemeinde betont:
„Es ist für die Gemeinde eine Ehrenpflicht gewesen, ihrer Wehr Geld für die
Ausrüstung zur Ehrenpflicht gewesen, ihrer Wehr Geld für die Ausrüstung zur
Verfügung zu stellen. Die Feuerwehr zeigt, dass Leistungskraft nur erhalten bleiben
kann, wenn der einzelne bereit ist, sich für die Allgemeinheit einzusetzen!“
Im Verlauf des Abends gratulieren die örtlichen Vereine mit Sachgeschenken und
vielen Darbietungen, so dass der Kommers einen außerordentlich bunten Verlauf
nimmt.
Zur langen Reihe der Gratulanten zählen auch die benachbarten Feuerwehren.
Ortsbrandmeister Arnold kann die langjährigen Mitglieder Christian Ambron, Wilhelm
Götz, Hans Drauth, Heinrich Kumpf, Otto Emmerich, Ernst Schmidt und Hermann
Kromm mir einer Urkunde ehren. Bürgermeister Hallmann zeichnet danach Willi
Arnold für seine 20jährige Tätigkeit im Amt des Ortsbrandmeisters aus.
1. Juni: Der Festsonntag ist gleichzeitig mit dem Kreisfeuerwehrfest verbunden. Um
14.00 Uhr regnet es noch in Strömen, weshalb befürchtet wird, dass der bunte
Festzug mit fast 70 Nummern ins Wasser fällt. Doch die Sonne kommt wieder
strahlend zum Vorschein, als sich der Zug mit viertelstündiger Verspätung in
Bewegung setzt. Neben den wunderbaren Motivwagen der Nieder Wöllstädter
Vereine und den Fußgruppen der Ortsvereine nehmen die Freiwilligen Feuerwehren
mit Spielmanns- und Musikzügen von 43 Gemeinden teil.
2. Juni: Den „Festausklang“ bildet der Frühschoppen im Festzelt, der bei vielen zu
seinem „Spätschoppen“ geworden ist! Insgesamt kann die Freiwillige Feuerwehr auf
ein großartiges Fest zurückschauen, das trotz des mehrfachen Regens ein schöner
Erfolg ist.
13. Dezember: Das eigentlich von der Gemeinde Nieder Wöllstadt als
Jubiläumsgeschenk gedachte BACHERT-Löschgruppenfahrzeug LF8-TS wird wegen
Lieferschwierigkeiten erst jetzt an die Freiwillige Feuerwehr Nieder Wöllstadt
übergeben. Vor dem neuen Feuerwehrgerätehaus in der Schulstraße bilden die
Märsche des Fanfaren- und Spielmannszuges den Auftakt zu einer kleinen
Feierstunde unter freien Himmel. In Anwesenheit von Kreisbrandinspektor Fritz
Hartmann übergibt Bürgermeister Hallmann nach einer Rede dem Ortsbrandmeister
Arnold den Schlüssel für das Löschfahrzeug LF8. Den Abschluss der Festlichkeit
bilden die Grußworte des Kreisbrandinspektors, der besonders die Jugend zur
Aktivität in der Feuerwehr aufruft, und zwei Musikstücke des Spielmannszuges.
Vom Festüberschuss schafft die Freiwillige Feuerwehr zur Erweiterung ihres
Gerätebestandes eine Mast-Allzweckpumpe mit Benzinmotor und ein 5000 Liter-
Faltbehälter (offene Form mit Schwimmschlauch und Packsack), öl- und
benzinbeständig, aus perbunan-gummiertem Chemiefasergewebe bestehend, an.
Damit wird auch hier dem erheblich erweiterten (über den eigentlichen Brandschutz
hinausgehenden) Aufgabenbereich der Freiwilligen Feuerwehr im allgemeinen
Katastrophenschutz Rechnung getragen.
1970-1979
1970
Sommer: Löscheinsatz bei dem Brand eines Wirtschaftsgebäudes auf der Domäne
Wickstadt bei Assenheim.
Die Freiwillige Feuerwehr kauft einen VW-Transporter (Mannschaftswagen) aus
eigenen Mitteln, der jedoch bald darauf wegen etlicher Defekte verschrottet werden
muss.
1971
Es werden weitere Anstrengungen zur Verbesserung des Leistungsstandes der Wehr
unternommen. Es fanden zahlreiche Übungen statt, eine Abschlussübung im Winter
in Burggräfenrode (Nachtübung des Bezirks III, bestehend aus den Wehren von
Karben, Niddatal und Nieder- und Ober Wöllstadt).
Die Wehr kommt insgesamt zu fünf Einsätzen: In der Nacht vom 7. zum 8. April bei
dem Großbrand in einer Ilbenstädter Hofreite (mit LF8 und AL12), wobei die Wehr
ihre Schlagkraft unter Beweis stellen kann. Im Sommer rückt die Wehr bei einem
Brand in Wickstadt und auf dem Nieder Wöllstadter Müllabladeplatz mit dem TS 8
aus. Einen stillen Alarm gibt es bei einem Brand in einer Halle der
Tierkörperbeseitigungsanstalt im Försterwald. Ein Öleinsatz ist in einem Haushalt in
Nieder Wöllstadt nötig.
Das LF8 wird mehrmals zum Ausspülen des Kanalnetzes eingesetzt. Zur Förderung
der Kameradschaft innerhalb des Vereins wird im Spätsommer eine „Fahrt ins Blaue“
(zur Ronneburg, nach Büdingen und mit einem gemütlichen Zusammensein im
befreundeten Lindheim) unternommen, ein Kameradschaftsabend und eine
Nikolausfeier veranstaltet.
Die Gemeinde hat drei Atemschutzgeräte (für schweren Atemschutz) und weitere
Geräte zu Verbesserung des Leistungsstandes der Wehr angeschafft.
1972
18. März: Ortsbrandmeister Willi Arnold (65) stellt auf der Jahrweshauptversammlung
der Freiwilligen Feuerwehr Nieder Wöllstadt, der er seit der Wiedergründung 1950
vorgestanden hat, aus Altersgründen sein Amt als Ortsbrandmeister (und 1.
Vorsitzender) zur Verfügung, was von allen Mitgliedern bedauert wird. Als neuer
Ortsbrandmeister und 1. Vorsitzender der Freiwillige Feuerwehr wird der langjährige
Feuerwehrmann Augustin Hickl einstimmig gewählt. Willi Arnold wird von der
Versammlung einmütig, aufgrund seiner großen Verdienste, um das Wohl der
ganzen Gemeinde und der Freiwillige Wehr zum Ehrenkommandanten ernennt.
22. April: Am Kirchweihmontag bricht gegen 23.45 Uhr ein Feuer in der Scheune der
Hofreite Bonrath (Bahnhofstraße) aus, dem das ganze Gebäude und ein Teil der
angrenzenden Stallungen zum Opfer fallen. Ein weiteres Ausdehnen des Brandes
kann aufgrund des schnellen und tatkräftigen Eingreifens der Nieder Wöllstädter
Wehr verhindert werden.
23. Mai: Das alte, seit 1970 von der Wehr geräumte Spritzenhaus in der Frankfurter
Straße fällt der Spitzhacke zum Opfer. An seiner Stelle wird ein Sparkassengebäude
errichtet.
1. August: Zusammenschluss der Gemeinde Nieder und Ober Wöllstadt. Außerdem
müssen von der Wehr gelöscht werden: ein Zimmerbrand in der Kleinen Burggasse,
ein Getreidebrand am Pflanzenländergraben.
Eine große Bezirks-Abschlussübung findet in Burggräfenrode statt (Nachtübung), bei
der unsere Wehr die schwierige Aufgabe zu meistern hat, die Wasserförderung von
der Nidda her bis an die oberhalb Burggräfenrodes gelegenen Aussiedlerhöfe zu
übernehmen.
Aufgrund der Spende eine Gönners kann die Freiwillige Feuerwehr mehrere Geräte
anschaffen, die wegen des beschränkten Haushalts der Gemeinde Wöllstadt sonst
noch nicht hätten gekauft werden können. Die Gemeinde Wöllstadt schafft drei
Funksprechgeräte (Preis: ca. 1.500 DM!) an, einen Scheinwerfer mit Stativ und
Kabel, 12 Kombianzüge mit sonstiger benötigter Ausrüstung. Das Pumpgerät wurde
insoweit verbessert, dass nun kein Notstromaggregat nötig ist. Von der Freiwilligen
Feuerwehr selbst wird von der Bundespost ein Mercedes Benz Kastenwagen
preisgünstig aufgekauft und in Eigenhilfe zum Schlauchwagen und RW-Öl
umgerüstet. Außerdem kauft die Wehr insgesamt 200m B-Schlauch und 60m CSchlauch.
Mit dieser Ausstattung ist die Wehr in der Lage, 90% aller Brände ohne
fremde Hilfe löschen zu können.
Zu den vereinsinternen Feiern des Jahres gehören ein Kameradschaftsabend, ein
Gartenfest und eine Weihnachtsfeier.
1973
Januar: Das Großfeuer in der Maschinenhalle der Tierkörperbeseitigungsanstalt im
Försterwald wird zusammen mit der Friedberger Wehr gelöscht (Schaden ca.
350.000 DM).
Im Ortsteil Ober Wöllstadt findet die erste gemeinsame Übung der beiden Wöllstädter
Feuerwehren statt. Anschließend folgt ein gemütliches Zusammensein.
2. Februar: Die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr beschließt die
Gründung einer Jugendfeuerwehrgruppe unter der Leitung der bewährten
Feuerwehrleute Ernst Erbeldinger und Hans Richthammer.
Mai: In Nieder Wöllstadt findet eine große Übung der Einsatzgruppe beider
Wöllstädter Freiwilligen Feuerwehren statt. Beide Wehren verfügen über mehr als
800m B-Druckschlauchleitung und können somit den größten Teil der stark
brandgefährdeten Ortsteile von Wöllstadt im Ernstfall von den offenen Gewässern
der Gemarkung aus mit Löschwasser versorgen. Ortsbrandmeister Augustin Hickl
dankt im Anschluss an die Übung besonders den fünfzehn erstmals en einer Übung
teilnehmenden Jugendfeuerwehrleuten für ihren Einsatz.
12. August: Großbrand in der Ober Wöllstadter Hofreite Ruppel (Rodheimer Straße),
der zusammen mit der Ober Wöllstädter Wehr und dem Löschzug der Friedberger
Wehr unter Kontrolle gebracht werden kann. Eine Woche später hat die Nieder
Wöllstädter Wehr einen Zimmerbrand in der Rosbacher Straße zu löschen.
1974
Zum Jahresbeginn wird Ortsbrandmeister und 1. Vorsitzender der Freiwilligen
Feuerwehr Nieder Wöllstadt Augustin Hickl zum Ortsbrandmeister der Gemeinde
Wöllstadt ernannt und muss deshalb sein Amt als Wehrführer der Freiwilligen
Feuerwehr Nieder Wöllstadt niederlegen. Im März wird als Nachfolger Hickls an der
Vereinsspitze der junge Feuerwehrmann Ernst Schmidt von der
Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr gewählt. Am 1. Mai 1974 wird
Ernst Schmidt von der Einsatzgruppe auch zum Wehrführer gewählt.
30. April: Die Freiwillige Feuerwehr stellt zum ersten Mal einen Maibaum auf dem
Festplatz auf. Anschließend findet im Bürgerhaussaal der von der Freiwilligen
Feuerwehr organisierte „Tanz in den Mai“ statt.
19. Mai: Gemeinschaftsübung beider Wöllstadter Wehren und der Einsatzgruppe des
Deutschen Roten Kreuzes an der Lager und Silogebäude der Bäuerlichen
Hauptgenossenschaft in Nieder Wöllstadt.
1975
Die An- und Verkaufsgenossenschaft Nieder Wöllstadt verkauft der Freiwilligen
Feuerwehr zu einem günstigen Preis eine gebrauchte Zugmaschine Daimler Benz
Unimog, die sofort in Eigenhilfe zum Saugstellenfahrzeug (Sonderfahrzeug)
umgerüstet wird. Außerdem wird der alte (1942 erhaltene) Flader-
Tragkraftspritzenanhänger nach einer Reparatur wieder in Betrieb genommen.
Dadurch kann der LF 8 im Ernstfall bedeutend entlastet werden und steht nun
vollkommen zum Einsatz an der Brandstelle zur Verfügung, da die
Wasserversorgung von der Wasserentnahmestelle bis zum Brandort von Unimog
und Schlauchwagen übernommen werden kann.
30. April: Aufstellen des Maibaums an der Festwiese, anschließend im benachbarten
Zelt „Tanz in den Mai“.
8.-13. September: Die Freiwillige Feuerwehr veranstaltet eine Werbewoche
anlässlich ihres Jubiläums der Wiedergründung vor 25 Jahren. Ein umfangreiches
Programm ermöglicht dem Bürger, sich detailliert über Aufgaben, Einsatzfeld und
Probleme der Freiwilligen Feuerwehr zu informieren.
Der Auftakt zur Werbewoche bildet der Umzug des Fanfaren- und Spielmannszuges
durch die Dorfstraßen, bei welcher Gelegenheit durch Verteilen von Handzetteln für
die Feuerwehr bzw. die Veranstaltungen der kommenden Woche geworben werden
soll. Ein Filmabend am 10. September im Bürgerhaus beinhaltet Vorträge über das
Entstehen eines Brandes, über die Einsatz- und Verwendungsmöglichkeiten einer
gut eingespielten und vorteilhaft ausgerüsteten Wehr. Die Jugendfeuerwehr
bekämpft im Anschluss daran einen improvisierten Brand mit der alten Fahrspritze
von 1901. Um 22.05 Uhr kommt es dann zu einer Nachtübung der Gesamtwehr
(Einsatzort: die Sportanlage des SV 1923 auf der ehem. Gänsweide). Am 13.
September findet eine große Ausstellung der Geräte der Freiwilligen Feuerwehr
(besonders des Fahrzeugparks und der technischen Ausrüstung) auf dem großen
Parkplatz vor dem Bürgerhaus statt, die von Hunderten von Orteinwohnern besucht
wird. Am Nachmittag erlebt die Veranstaltung schließlich Ihren Höhepunkt mit der
großen Gemeinschaftsübung (unter Beteiligung der Wehr aus Ober Wöllstadt und
Ilbenstadt, des Malteser Hilfsdienstes und des Deutschen Roten Kreuzes) an der
Gemarkungsgrenze nach Ilbenstadt (Ilbenstädter Aussiedlerhof Scholz, dann Fritz
Erler Schule).
Den krönenden Abschluss der Werbewoche bildet dann abends die
Festveranstaltung im Bürgerhaussaal, zu der Wehrführer und 1. Vorsitzender Ernst
Schmidt und Ortsbrandmeister Hickl zahlreiche Gäste begrüßen können. Nach der
flotten Begrüßung durch den Fanfaren- und Spielmannszug geben Schmidt und Hickl
einen kurzen Rückblick auf die zurückgelegten Jahre und die geleistete Arbeit und
danken besonders der Jugend für ihre Mitarbeit und Beteiligung an den
Veranstaltungen der Werbewoche. Anschließend ehrt Oberbrandmeister Peter im
Auftrag des Landrates des Wetteraukreises Ortsbrandmeister Augustin Hickl und den
Aktiven Adolf Eldner, beide Mit-Wiedergründer der Nieder Wöllstädter Wehr, mit dem
„Hessischen Brandschutzehrenabzeichen am Bande“, eine hohe Auszeichnung.
Bürgermeister Ernst Balzer überreicht dem langjährigen Ortsbrandmeister und
Ehrenkommandanten Willi Arnold eine Ehrenurkunde und dankt der Einsatzgruppe
und der Jugendfeuerwehr für vorbildlichen Dienst und Einsatz. Außerdem können
zahlreiche Vereinsmitglieder für 25 Jahre Mitgliedschaft mit einer Medaille und
Ehrenurkunde geehrt werden. Die Veranstaltung kann insgesamt als gelungen
bezeichnet werden, sie hat den Kontakt zwischen Wehr und Bevölkerung sicherlich
verstärkt und das Vertrauen in eine einsatztüchtige Feuerwehr am Ort gefestigt.
1976
30. April: Die Wehr stellt zum 3. Mal unter Klängen des Fanfaren- und
Spielmannszuges den Maibaum (nach einem Umzug durch die Dorfstraßen) auf der
Festwiese auf. Anschließend veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr in einem Festzelt
den „Tanz in den Mai“.
7. November: Die unsachgemäße Lagerung von Heizöl in einem Kellerraum in der
Rosbacher Straße zwingt die Wehr zum „Öleinsatz“.
Nachdem die Brandversicherungskammer Darmstadt aufgrund einschlägiger
Vorschriften den Platzmangel im Feuerwehrgerätehaus beanstandet hat, finden die
glücklich zum Abschluss gebrachten Verhandlungen zwischen Freiwilligen
Feuerwehr und der Gemeinde Wöllstadt um die Erweiterung des Gerätehauses statt.
Noch vor Jahresende beginnen die Planungen für einen Erweiterungsanbau des
Nieder Wöllstädter Feuerwehrgebäudes.
1977
21. März: Brandeinsatz am Bahnkörper der Main-Weser-Bahn zwischen Okarben
und Nieder Wöllstadt (Brandursache: Funkenflug).
In Eigenhilfe errichten die Mitglieder der Einsatzgruppe die Fundamente für die in
Fertigbauweise zu erstellende Gerätehalle, die schließlich innerhalb weniger Tage
von der Firma H. Winkler aufgestellt werden kann.
22. Okt.: Am Samstag, den 21. Oktober, wird der neue Anbau des Gerätehauses in
Anwesenheit der Einsatzgruppe und der Jugendfeuerwehr von Bürgermeister Ernst
Balzer durch eine symbolische Schlüsselübergabe an den Wehrführer Ernst Schmidt
und damit der Freiwilligen Feuerwehr übergeben. Anwesend sind bei dieser
Feierlichkeit auch der Gemeindevorstand, Ortsbrandmeister Augustin Hickl und
mehrere Gemeinderatsmitglieder, die sich beeindruckt von der neuen 6x12 Meter
messenden Halle zeigen. Da die Fundament- und Grundmauern sowie der
Betonboden in vielen Arbeitsstunden von den Aktiven in Selbsthilfe errichtet worden
sind, betragen die Gesamtkosten der Gerätehalle „nur“ etwa 51.000 DM.
Mit der Errichtung dieser neuen Gerätehalle verfügt die Freiwilligen Feuerwehr über
genügend Unterbringungsmöglichkeiten für Ihre Löschfahrzeuge und sonstige
Gerätschaften. Durch diese weiträumigere Unterbringung der drei Löschfahrzeuge ist
die erhöhte Schlagkraft der Wehr im Ernstfall wesendlich gesichert. Auch hier ist von
der Gemeinde Wöllstadt unter Beweis gestellt worden, dass die Anlieger ihrer
Feuerwehr bei den Verantwortlichen immer mit offenen Ohren Berücksichtigung
finden. Als „ Brandschutzzentrale“ kann das jetzige Feuerwehrgerätehaus alle
derzeitigen Anforderungen erfüllen, die an moderne Einrichtungen dieser Art gestellt
werden müssen.
Als Beispiel für die intensive und fachgerechte Schulung der Einsatzgruppe in den
letzten Jahren sollen de Jahre 1977 und 1978 etwas genauer unter die Lupe
genommen werden: Für 1977 werden unter anderem folgende Veranstaltungen
erwähnt:
-
26. Februar 1977 Baubeginn der neuen Gerätehalle
-
27. März 1977 Übung Gerätekunde
-
12, 19, 26. März, 16, 23. April 1977 Bauarbeiten an der neuen Gerätehalle
-
15. Mai 1977 Übung Wasserförderung
-
5. Juni 1977 Übung Scheunenbrand
-
19. Juni 1977 Gemeinschaftsübung mit FFW Ober Wöllstadt
-
2. Juli 1977 Menschenrettung
-
31. Juli 1977 Übung Funkgerät/Ölalarm
-
21. August 1977 Übung Brand eines Weizenfeldes
-
17. September 1977 Besprechung der 4 Einsatzgruppen
-
18. September 1977 Gemeinschaftsübung Funkgerät
-
16. Oktober 1977 Funkübung nach Koordinaten
-
22. Oktober 1977 Einweihung der Gerätehalle
-
5. November 1977 Abschlussübung mit dem DRK.
1978
Im laufe des Jahres sind folgende Veranstaltungen unter anderem abgehalten
worden:
-
4. März 1978 Einbindung der Schläuche
-
12. März 1978 Arbeiten an einem Atemschutzgestell
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18. März 1978 Versammlung in Rodheim v. d. H.
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25. März 1978 Säuberung des Gerätehauses
-
1. April 1978 Einsatzübung LF 8 und TSA
-
8. April 1978 Überprüfung es Atemschutzes
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10. April 1978 Jahreshauptversammlung des Vereins Freiwillige Feuerwehr
Nieder Wöllstadt
-
15. April 1978 Hauptversammlung der Einsatzgruppe, Arbeiten am
Atemschutzständer
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22. April 1978 Überprüfung der Fahrzeuge
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29. April 1978 Reinigung der Saugstellen
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30. April 1978 Übung
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7. Mai 1978 Teilnahme am Feuerwehrfest Blofeld
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21. Mai 1978 Übung
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4. Juni 1978 Gemeinschaftsübung
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18. Juni 1978 Übung
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9. Juli 1978 Teilnahme am Feuerwehrfest Lindheim
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16. Juli 1978 Übung
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23. Juli 1978 Teilnahme am Feuerwehrfest Obere Mörlen
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30. Juli 1978 Teilnahme am Feuerwehrfest Oberau
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27. August 1978 Gemeinschaftsübung
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24. September 1978 Übung
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15. Oktober 1978 Übung
-
5. November 1978 Übung
Am 9 Sept. 1978 kommt es zur Hilfeleistung der Wehr bei der Firma Zentra-Moha
(Molkerei) wegen Ölschadens.
Bei einer Gasexplosion in der Eisenbahnstraße (1 Schwerverletzter) muss die
Einsatzgruppe am 29. Nov. 1978 eingreifen
Am 20. Dez. 1978 löscht die Wehr einen Wohnhausbrand im Ortsteil Ober Wöllstadt
(dabei Einsatz von schwerem Atemschutz).
Es beginnen außerdem die Vorbereitungen für das 40 Jährige Jubiläumsfest 1979.
Die Ausschüsse beginnen zum Teil bereits im Spätsommer mit Ihrer Arbeit.
Von der Einsatzgruppe wird eine Feldküche in Eigenhilfe für das Fest gebaut!
1979
Das Jubiläumsjahr beginnt bereits mit zwei Einsätzen der Freiwilligen Wehr:
Am 17. Januar 1979 muss ein Wohnungsbrand in der Frankfurter Straße unter
Einsatz von Pulverlöscher und Schaumrohr, schwerem Atemschutz und einem CRohr
bekämpft werden.
Am 18. Februar 1979 kommt es zu einem Großeinsatz bei einem Brand in der
Tierkörperbeseitigungsanstalt im Försterwald. Mit zwei Angriffstrupps über die AL 12
werden der Brand vom Dach aus bekämpft und die Nebengebäude abgesichert, die
Wasserversorgung ausgebaut und gesichert; bei der Brandbekämpfung von innen
sind 4 Atemschutzgeräteträger beteiligt. Ein Teil der Scheinwerfer muss zur
Beleuchtung des Brandobjekts aufgebaut und bedient werden. Die Brandwache wird
schließlich bis zur Beendigung des Einsatzes gestellt. Am Brandeinsatz beteiligten
sich zusätzlich die Feuerwehren der benachbarten Stadt Karben.
Am 20 März 1979 gilt es, einen Kaminbrand in der Wiesengasse zu beseitigen.
Am 3. Mai 1979 beteiligt sich die Wehr in einer Hilfeleistung an der großen
Suchaktion der Kriminalpolizei Friedberg nach einem vermissten Kind, wobei von der
Wehr der Nidda-Altarm ausgepumpt werden muss.
Im Jubiläumsjahr kann die Freiwilligen Feuerwehr über folgende wichtige
Gerätschafen verfügen:
1 LF 8, 1 Daimler Benz Unimog, 1 TSA, 1 AL12, Schlauchwagen Daimler Benz (mit
RW Öl), 1 Magirus-Motorspritze; 1 Feldküche, 900 Meter B-Schlauch, 400 Meter CSchlauch;
4 schwere Atemschutzgeräte.
Aus Vereinsmittel konnte angeschafft werden: 1 VW-Bus (inzwischen verschrottet), 1
Unimog, 1 Schlauchwagen, 1 Feldküche, 1 TSA, 1 FuG 10 (Funkgerät), außerdem
Uniform und lederne Stiefel.
1980-1989
1980
Anschaffung eines Unimog. Der Ausbau wurde durch die Einsatzabteilung
verwirklicht.
1981
21. + 22. April: Das neue LF 16 wird in Ulm abgeholt und demnächst Normgerecht
bestückt. Die Wetterauer Zeitung titelte damals „teuer aber effektiv“. Zu den
Gesamtkosten von 214 000,-- DM. Dies teilte sich wie folgt, Land Hessen und
Wetteraukreis zusammen 80 000,-- DM, Gemeinde Wöllstadt 130 000,--DM. In
Nieder Wöllstadt steht nun ein LF 16, LF8, AL 12 und ein Unimog für den
Brandschutz bereit. Alle Fahrzeuge sind nach DIN beladen.
11. August: Es kommt beim Hochwassereinsatz in Bruchenbrücken zu einem
tödlichen Unfall, dem leider unser stellv. Jugendwart Hanns Erik Arnold, im Alter von
18 Jahren, zum Opfer fiel.
Geübt worden ist zwölf Mal sonntags um acht Uhr. Samstags unterstützen einige
aktive den Gerätewart bei seiner Arbeit. In diesem Zusammenhang ist der
Schulungsraum renoviert und Spinde für die Einsatzkräfte gebaut worden. Die
Einsatzgruppe besteht aus 45 Mitgliedern.
In diesem Jahr wird dem Bürgermeister die Anschaffung von Funkmeldeempfänger
angekündigt, so dass für die kommenden Jahre Haushaltsmittel zu verfügen stellen
kann.
1985
26. Oktober: Die Feuerwehr führt einen Brandschutztag auf dem Parkplatz der
Gaststätte „Zum Gambrinus“ durch.
1986
22. Januar: Der 1. Vorsitzende und Wehrführer Ernst Schmidt unterzeichnet den
Kaufvertrag für einen gebrauchten Mercedes Bus. Dieser Mercedes 207 soll als
Mannschaftstransportwagen dienen und kostet 9 000,-- DM.
Die Fa. Ohl nutzte diesen Bus vorher als Reisebus.
1989
Großbrand auf dem Hof Schaub in Ober Wöllstadt.
Das 50-jährige Vereinsjubiläum wird gefeiert.
1990-1998
1990
Im Februar verursacht ein starker Sturm im Februar zahlreiche Hilfeleistungen.
1991
Heftiger Schneefall macht der Einsatzgruppe zu schaffen. Mehrere Straßen werden
aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Eingeladen zu einem Grillfest hat die Freiwilligen Feuerwehr und führt dazu eine
Feuerlöscher-Unterweisung für Hausfrauen durch.
1992
Mai: Einige Aktive nehmen beim Geschicklichkeitsfahren in Ober Rosbach teil.
Juni: Die Feuerwehr befreit einen verunfallten Mann aus seinem PKW, nachdem er in
der Ortsdurchfahrt, mit einem Bus kollidierte.
Ein Feuer im Dach des Bürgerhauses ist zu löschen.
Daraufhin folgt eine Renovierung des Bürgerhauses in seinen jetzigen Zustand.
August: Eine Gemeinschaftsübung mit der FF Ober Wöllstadt und der FF Rosbach
findet bei der Firma Fischbach in Ober Wöllstadt statt.
Es sind über 150 Std. Brandsicherheitsdienst zu leisten.
Der Schulungsraum bekommt einen neuen Wandanstrich und einen neuen
Fußboden.
Zu einem gemütlichen Ausflug geht es nach Suhl, mit Zwischenstopp im
Feuerwehrmuseum in Fulda. Der Ausklang findet in Enzheim statt.
1993
Es kommt zu etlichen Einsätzen. Insgesamt sind 106 Stunden.
Erwähnenswert ist ein Eisenbahnwaggon-Brand auf der Main-Weser-Linie.
Der Ausflug geht dieses Mal zur Attahöhle und zu einer Schifffahrt auf dem
Biggesee.
1994
Einsatztechnisch folgt „ruhigeres Jahr“.
Allerdings ist es im Einsatzgebiet zu 2 schweren Verkehrsunfällengekommen. Ein
Unfall zur Einfahrt der Baumschule Kömpel mit 7 verletzten Personen und ein Unfall
zwischen Nieder und Ober Wöllstadt mit einem Schulbus, bei dem 7 Kinder verletzt
worden sind.
Insgesamt sind es 63 Std. Einsatztätigkeit und 110 Std. angeordneter
Brandsicherheitsdienst gewesen.
Die Einsatzgruppe unterstützt den Musikzug, bei seinem 40-jahrigen Jubiläum.
Die Einsatzgruppe besteht zurzeit aus 36 Mitgliedern.
1995
1995 wird insgesamt zu 13 Einsätzen alarmiert. Bei den sieben Brandeinsätzen
handelt es sich um zwei PKW-Brände in der Frankfurter Straße, ein Gartenhütten-
Brand am Park- u. Ride-Parkplatz, einen Bauwagen-Brand neben der Firma Geiling,
ein PKW-Anhänger-Brand am SV-Sportplatz, einem Zimmerbrand in der
Eisenbahnstraße und einem Kaminbrand in der alten Molkerei. Zum letzt genannten
Einsatz wird über Sirene nachalarmiert, weil ein Teil der Einsatzabteilung zum
Jahresabschluss-Essen in Enzheim saß.
Bei den sieben Brandeinsätzen haben 57 Einsatzkräfte 46 Std. Dienst getan.
Zu den Hilfeleistungseinsätzen rückt die Einsatzabteilung aus, um eine eingeklemmte
Person aus einem PKW zu befreien. Eine Ölspur größeren Ausmaßes (Paul-
Hallmann-Straße->B 3->Wartweg-> Am Kalkofen->Rosbacher Straße) wird
abgestreut. Nach zwei Verkehrsunfällen wird ausgelaufenes Öl und Benzin mit
Bindemittel gebunden und anschließend die Unfallstelle gereinigt. Zu zwei
vollgelaufenen Kellern nach Wasserrohrbrüchen muss die Einsatzabteilung
ausrücken, um sie leer zu pumpen.
Bei den 6 Hilfeleistungseinsätzen haben 46 Einsatzkräfte 81 Std. Dienst getan.
Bei all diesen Einsätzen sind insgesamt 311 Std. Einsatzdienst geleistet worden.
Die Einsatzgruppe besteht zurzeit aus 36 Mitgliedern.
Beim angeordneten Brandsicherheitsdienst sind 184 Std. geleistet worden.
Im Juli wird sich am Dorffest beteiligt. Ein Bierwagen wird von der Feuerwehr
betrieben.
1996
Es wird zu 11 Einsätzen alarmiert.
Drei davon sind Brandeinsätze, einer Kaminbrand und zwei LKW-Brände auf dem SV
Sportplatz und in der Hanauer Straße in Ober Wöllstadt.
Hierbei leisten 25 Mann 38,5 Std. Dienst.
Die Hilfeleistungseinsätze gliedern sich in Ölspur beseitigen, ausgelaufenem
Kraftstoff nach Verkehrsunfällen binden, sowie vollgelaufene Keller nach Unwettern
und Rohrbrüchen leer zu pumpen. Das heißt 182 Std. Einsatzdienst mit 92 Mann.
Bei all diesen Einsätzen sind 220,5 Std. mit 117 Mann Dienst geleistet.
Im Februar nehmen 15 Mann an einem Motorsägenführerlehrgang teil.
Der praktische Teil findet im Oberauer Wald statt. Mit von der Partie sind folgende
Kameraden:
J. Banasch, H. Grundmann, K. Schöniger, G. Schüch, R. Reitz, Jo. Leps, F. Schäfer,
J. Schnabel, R. Döll, H-J. Zach, S. Weber, O. Leps, G. Braumann und K-H. Banasch.
Die Kameraden Jörg Banasch, Jochen Leps, Joachim Schnabel, Klaus Schöniger
absolvieren einen Grundlehrgang, den Ersten seit 15 Jahren.
Einen Atemschutzgeräteträgerlehrgang besuchen J. Leps und J. Schnabel.
An einer von der Bahn AG durchgeführten Unterweisung im Bahnerden nehmen
Otfried Leps, Fred Schäfer, Jörg Schäfer, Werner Köppler und Reinhold Reitz teil.
Kamerad Otfried Leps absolviert mit Erfolg einen Gruppenführerlehrgang an der
Landesfeuerwehrschule in Kassel.
Am 3. Oktober wird unter Mitwirkung der FF Ober Wöllstadt, FF Lindheim, Polizei,
ASB und des Katastrophenschutzzuges ein Tag der offenen Tür veranstaltet.
Es werden vier neue Atemschutzgeräte mit Überdrucktechnik angeschafft. Dazu gibt
es vom Land Hessen die neue Brandschutzkleidung (NOMEX). Pro Atemschutzgerät
ein Einsatzanzug bestehend aus Brandschutzhose und Brandschutzjacke, sowie
eine Flammschutzhaube.
Die Einsatzgruppe besteht aus 33 Mann.
Auch die Kameradschaft und Gemütlichkeit wird mit einem Ausflug auf die Wartburg
gepflegt, der den Teilnehmern bestimmt für immer in Erinnerung bleibt, denn wer
stellt schon mitten auf der Autobahn einen Tisch auf und Frühstückt dort gemütlich.
1997
Die Einsatzgruppe besteht nun aus 30 Mann und hat insgesamt 16 Einsätze, neun
davon Hilfeleistungseinsätze und sieben Brandeinsätze.
Bei den Hilfeleistungseinsätzen leisten 81 Mann knapp 92 Std.
Mehr als 42 Std. kommen bei den Brandeinsätzen zusammen, wobei 71 Mann zum
Einsatz kommen.
Insgesamt leisten 152 Mann mehr als 133 Std. ihren Dienst zum Wohle der
Allgemeinheit.
Es finden 11 Übungen statt, mit insgesamt 30 Std. Übungsdienst.
200 Std. angeordneter Brandsicherheitsdienst werden durchgeführt.
Zwei Gemeinschaftsübungen finden mit der FF Ober Wöllstadt auf die Gebäude der
Firma Arnold in Nieder Wöllstadt und Schweikert in Ober Wöllstadt statt.
Im November findet mit der Feuerwehr Ober Wöllstadt eine Funkunterweisung durch
die Leitstelle Wetterau statt.
Die Ausbildung wird durch Lehrgänge auf Kreisebene weiter verbessert, so
absolvierten die Kameraden Dirk Arnold, Gerhard Reutzel und Sven Weber mit Erfolg
den Grundlehrgang.
Einen Atemschutzlehrgang besuchen mit Erfolg Dirk Arnold, Gerhard Reutzel, Klaus
Schöniger und Sven Weber.
Einen Maschinistenlehrgang absolviert mit Erfolg Detlef Crass.
Klaus Schöniger und Sven Weber nehmen mit Erfolg am Truppführerlehrgang teil.
Auf Landesebene besteht Otfried Leps den Zugführerlehrgang an der
Landesfeuerwehrschule in Kassel.
Jörg Banasch, Jochen Leps, Joachim Schnabel, Klaus Schöniger und Sven Weber
werden zu Feuerwehrmännern befördert.
Neu angeschafft wird ein Rettungszylinder und zwei weitere Atemschutzgeräte mit
Überdrucktechnik.
Im Juni beteiligen wir uns wie üblich am Dorffest.
Ende November wird ein neues Mannschaftstransportfahrzeug bestellt. Nach
Verhandlungen mit der Gemeinde wird ein Neufahrzeug einem guten Gebrauchten
vorgezogen wurde. Da der alte MTW erhebliche Mängel aufweist und aller
Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr über den TÜV gekommen wäre. Diese
Neuanschaffung wird seitens der Gemeinde befürwortet, da bei der Anschaffung des
LF 8/6 für den Ortsteil Ober Wöllstadt Gelder eingespart und hierfür verwendet
werden können.
1998
Im Jahre 1998 kommt es zu über 400 Std. Dienstzeit. Diese teilt sich in sieben
Brand- und vier Hilfeleistungseinsätze, sowie angeordneten Brandsicherheitsdienst
auf.
Herauszuheben ist ein Einsatz in den Abendstunden des 23.08.1998. Die
Einsatzabteilung muss zum Ausleuchten einer Unfallstelle ausrücken. Bei diesem
Unfall kam ein Rollerfahrer ums Leben. Dieser Einsatz wird vielen jungen Aktiven
noch lange in Erinnerung bleiben.
Im Mai wird der neue Mannschaftstransportwagen, das seitens der Gemeinde
angeschafft wurde, in Dienst gestellt. An den Kosten von ca. 46 000,-- DM beteiligt
sich der Verein mit rund. 5 000,-- DM.
Im Juli findet eine Schulung über Verhalten und Vorgehen bei Rettungseinsätzen
nach Verkehrsunfällen im Gerätehaus Ober Wöllstadt mit der FF Ober Wöllstadt und
verschiedenen anderen Hilfsorganisationen statt. Im Anschluss folgt eine Großübung
unter Mitwirkung des Einsatzleitwagen 2 (ELW) des Wetteraukreises und eines
Rettungshubschraubers. Die Rettung und Betreuung von vielen Verletzten nach
einem Verkehrsunfall mit mehreren PKW und einem LKW steht hier im Mittelpunkt.
Im August feiern wir über drei Tage „25 Jahre Jugendfeuerwehr“ auf der Festwiese.
Bei Zeltaufbau, Bewirtung, Spiel ohne Grenzen und bei der Dorfrally beteiligt man
sich ebenso, wie im Dezember beim Weihnachtsmarkt.
Im Oktober wird zum ersten Mal eine Brandschutzerziehung in den Grundschulen
Nieder und Ober Wöllstadt durchgeführt, welche vom Land Hessen angeordnet
worden ist und alle 2 Jahre wiederholt werden soll. Die Kameraden M. Wex, K.-H.
Böhm, D. Weis (Ober Wöllstadt), O. Leps und R. Reitz halten in Nieder und Ober
Wöllstadt jeweils vier Std. Unterricht und erklären hierbei das Entstehen von
Bränden, das Verhalten beim Band und die Alarmierung der Feuerwehr. Im
November erfolgt daraufhin an einem Freitag an beiden Grundschulen eine
Räumungsübung. Zur Menschenrettung wird jeweils die Drehleiter der Feuerwehr
Friedberg eingesetzt.
Einige Kameraden haben mit Erfolg Lehrgänge absolviert:
Gruppenführer: Holger Grundmann; Grundlehrgang: Sascha Berg, Jörg Schäfer, Jan
Schickling; Maschinistenlehrgang: Jörg Schäfer, Joachim Schnabel;
Truppführerlehrgang: Joachim Schnabel. Sprechfunklehrgang: Joachim Schnabel;
Motorsägenführerlehrgang: Detlef Crass.
1999-2004
1999
Nach anhaltenden Querelen in Verein und Einsatzgruppe legen Wehrführer Reinhold
Reitz und erster Vorsitzender Karl-Heinz Banasch ihre Ämter nieder.
Neuer erster Vorsitzender wird Dirk Arnold, zweiter Vorsitzender Reiner Gondolf.
Wehrführer wird Holger Grundmann, Stellvertreter Klaus Schöniger.
17 Einsätze sind abzuarbeiten gewesen, die sich in fünf Brand- und zwölf
Hilfeleistungseinsätze unterteilen.
238 Std. Brandsicherheitsdienst sind geleistet worden, so dass insgesamt 284 Std.
geleistet worden sind.
Es findet eine Gemeinschaftsübung auf einen Bauernhof in Ober Wöllstadt statt.
Die Einsatzabteilung hat nach der „Flurbeeinigung“ 29 Mitglieder, von denen zwei
Jugendfeuerwehrmitglieder (Andreas Klöckl, Jan Schickling) von der JF überstellt
worden und vier neu eingetreten sind (Markus Frank, Jennifer Lenz, Jan Best,
Thomas Ellinghaus.
Wir haben nun einen Altersdurchschnitt von 31,72 Jahren, wobei 11 Kameraden 25
Jahre und jünger sind.
Einige Kameraden haben Lehrgänge bestanden:
Grundlehrgang: Mike Berg, Andreas Klöckl; Truppführerlehrgang Gerhard Reutzel;
Maschinistenlehrgang: Klaus Schöniger; Atemschutzlehrgang: Sascha Berg, Jan
Schickling, Jennifer Lenz
Nicht zu vergessen ist die Neuanschaffung eines Stromaggregats und von HUPFLatzhosen
mit Refelxstreifen für die gesamte Einsatzabteilung, sowie die
Ersatzbeschaffung von vier Funkmeldeempfängern.
Das ist der Startschuss zur Erneuerung der persönlichen Schutzausrüstung, die vier
Jahre später abgeschlossen sein soll.
2002
Holger Grundmann legt sein Amt als Wehrführer vorzeitig nieder. Neuer Wehrführer
Klaus Schöniger, neuer Stellvertreter Sven Weber.
Mai: Beginn des Gerätehaus An- und Umbau.